Grundlagen

Der Umgang mit kultureller Vielfalt ist für Beschäftigte und Betriebe gleichermaßen eine wichtige Zukunftsfrage. Einerseits weisen die Beschäftigten zu einem großen Anteil einen Migrationshintergrund auf. Andererseits sind die global operierenden Unternehmen bei ihren Kun-den und Dienstleistern mit kultureller Vielfalt konfrontiert.

Anders wäre besser!

Das gilt für viele Situationen im Arbeitsleben. Am Arbeitsplatz ist die kulturelle Vielfalt mehr präsent, als in anderen Lebenssituationen, wie z.B. dem Wohnort. Die Unterschiedlichkeit führt oft zu Problemen in der Kommunikation und Zusammenarbeit. Ursachen sind z.B. Missverständnisse, fremdenfeindliche Vorurteile, fehlende Wertschätzung und sie führen zu Aus- und Abgrenzung, zur sozialen und beruflichen Benachteiligung und in manchen Fällen zu massiven Konflikten und zur Resignation von Beschäftigten.

Damit aus diesem Wirkungskreislauf kein fremdenfeindlicher und ras-sistischer „Teufelskreis“ wird, brauchen wir neue Wege: Die betroffenen Mitarbeiter/innen haben oft keine Strategie, mit der „Andersartigkeit“ und mit ihren Ängsten aggressionsfrei umzugehen. Hier bietet IKARUS Schulungen und Instrumente, um auf diese Konflikte im “Kollegenkreis” adäquat zu reagieren.

Wenn in den Unternehmen ein konstruktiver Umgang mit der Vielfalt kultureller Identitäten, unterschiedlicher Lebensstile und (religiöser) Überzeugungen gelingt, dann wird aus der Heterogenität eine Chance und Ressource. Interkulturelles Verständnis besteht aber in der Herausforderung, Vertrautes mit dem Fremden zu verbinden und die Vorurteile über “die Anderen” zu überwinden.

Wesentlicher Lösungsansatz von IKARUS ist die Schulung und Begleitung betrieblicher Multiplikatoren, die im Arbeitsalltag für Interkulturalität stehen und für kultursensible Verhaltensweisen eintreten. In Kooperation mit dem Kulturmittler-Verein e.V. in Duisburg werden Beschäftigte aus den Unternehmen der Stahlindustrie zu betrieblichen Kulturmittlern geschult.

Es geht nicht nur kulturelle Missachtung sondern auch soziale Benachteilung. Beschäftigte mit Migrationshintergrund haben oftmals weniger Chancen auf betriebliche Qualifikation und Aufstieg. Und: es gibt die „Migration der Arbeitsplätze“ – da „wandert“ reguläre Beschäftigung hin zu Leiharbeits- und Werkvertragstätigkeiten zu oft prekären Bedingungen. Diese soziale Benachteiligung trifft besonders Arbeits-kräfte mit Migrationshintergrund.

Das IKARUS Projekt wird durch die Wert.Arbeit GmbH in Duisburg durchgeführt. Hier werden die Projektangebote zusammen mit den Kooperationspartnern entwickelt und koordiniert:

Susanne Dalkmann
Horst Manja
Rolf Plake

(mit Fotos)